Spontane Rückrufaktion für Topfenpizza aus Usbekistan

Wie erst jetzt bekannt wird, hat ein zunächst unbekannter Einzelhändler seit Monaten 10 Menschenleben durch Giftanschläge gefordert. Der letzte Todesfall hat durch behördlich genehmigte Indiskretion das Schlaglicht der Öffentlichkeit auf einen eher scheuen Sonderling gelenkt: Hugo Schleicherl (43), ein zurückgezogener Einzelgänger ohne menschliche Kontakte, hat sich eine skurille Aufgabe vorgenommen: Er möchte die Menschheit auf die Gefährlichkeit der Lebensmittel in bestimmten Tankstellen-Shops hinweisen. (Siehe Exklusiv-Interview unten)

Vanzin besuchte Hugo Schleicherl in seinem schmucken Wochenendhäuschen!

Schleicherl hat seine Aktion gründlich vorbereitet: „Ich habe mir etliche  Päckchen „Topfenpizza aus Usbekistan“ in verschiedenen Filialen vorgenommen und sie mittels Injektionsnadel mit Osmosien vollgepumpt!“ erzählt er nicht ohne Stolz.
Osmosien, bis dato so gut wie unentdeckt, sind in allen Lebensmitteln mehr oder weniger zugange. An sich harmlos, können sie empfindlichen Naturen wie Kindern, Greisen oder Immun-Schwächlingen das Leben kosten. Schleicherl kennt da keine Bedenken: „Gift ist überall drin. Gerade das will ich vermitteln. Und ich hab es immer vertreten. Und ich hab gedacht, ich kenn einen Tankstellenpächter – ich nenne vorläufig keine Namen – der hat es verdient.“
Warum oder wieso bleibt ungeklärt. In der mindestens drei Tankstellen grossen Kette des regionalen Pächters mit etablierter Tröpfelkundschaft in peripherer Lage fiel es daher kaum wem auf, dass Kunden der Kette, die „Topfenpizza aus Usbekistan“ konsumiert hatten, so häufig verstarben.
Revierinspektor Heinrich Redemeister vom örtlichen Sicherheitsbüro, ein alter Freund und Stammkunde des Pächters, hatte auch nichts ungewöhliches bemerkt: “Das Unternehmen hat gut reagiert und heute schon in aller Früh die Ware aus den Regalen genommen.“
Interessant ist vor allem ein Detail am Rande der Topfenpizza aus Usbekistan: Der Aufkleber nämlich mit der Aufschrift: “GÜTESIEGEL: Aus Usbekistan“. Jetzt stellt sich heraus: Nur das Gütesiegel ist aus Usbekistan! Das könnte noch Folgen haben. Wir bringen sie exklusiv im vanzin!

Exklusiv!
Vanzin besuchte Hugo Schleicherl in seinem schmucken Wochenendhäuschen!

Vanzin:
Herr Schleicherl, wie gefällt Ihnen der plötzliche Ruhm?
Sch:
Das passt mir gar nicht. Ich wollte eigentlich in aller Stille weitere Anschläge verüben, wenigstens das Dutzend vollmachen. Wer wird denn jetzt noch Topfenpizza aus Usbekistan kaufen ausser Sozialmarktkunden?
Vanzin:
Sie wollten doch die Menschheit aufrütteln. Wenns aber keiner bemerkt, ist das kein Widerspruch?
Sch:
Das haben Sie nicht richtig verstanden. Zuerst wollte ich nichts damit verdienen. Das ist dann besser geworden. Mein Stillhalteabkommen mit dem Pächter hat zwar mein Einkommen auf Jahre gesichert, jetzt, durch das mediale Trara, muss ich von vorne anfangen.
Vanzin:
Neue Pläne?
Sch:
Diese „Gailtaler Schildkrötensuppe“ ist noch nicht gegessen.Nur soviel vielleicht: Es gibt ja noch andere Tankstellenshops. Und jede Menge Osmosien. Und glauben Sie mir: In irgendeinem Shop da draussen sind noch einige Überraschungen drinnen!
Vanzin:
Da-da-danke für das Gespräch.